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MPU Vorbereitung - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 3 Minuten Lesezeit

Die wichtigsten Fakten

  • Im Rahmen einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) überprüft die zuständige Fahrerlaubnisbehörde die Fahreignung des betroffenen Fahrzeuglenkers.
  • Durch eine gute Vorbereitung kann der Prüfkandidat seine Chancen steigern, bei der MPU ein positives Gutachten zu erhalten.
  • Betroffene können Informationsabende besuchen, sich von einem Psychologen im Einzelgespräch beraten lassen oder gemeinsam mit anderen Betroffenen an einem MPU-Vorbereitungskurs teilnehmen.
  • Je nach Art und Umfang der Vorbereitungsmaßnahmen können Kosten von bis zu 1000 € auf die Teilnehmer zukommen.
  • Das ist jedoch immer noch günstiger als mehrere Fehlversuche bei der MPU.

Warum müssen Autofahrer zur MPU?

Im Zuge einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) wird die Fahreignung des betroffenen Autofahrers geprüft. In der Umgangssprache ist auch der Begriff “Idiotentest“ weitverbreitet. In der Regel kommt es nur dann zur Anordnung einer MPU, wenn die zuständige Fahrerlaubnisbehörde starke Zweifel daran hat, dass der entsprechende Fahrer noch die erforderliche Eignung für die Teilnahme am Straßenverkehr besitzt.

Dies ist der Fall, wenn der Betroffene seinen Führerschein verliert, weil er acht Punkte gesammelt hat, oder ein Fahrverbot von wenigstens sechs Monaten verbüßen musste. Dafür gibt es laut Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) folgende Gründe:

Gründe für die MPUAnteil der Prüfkandidaten in Prozent
Drogen- und Medikamenteneinfluss am Steuer29 %
Alkoholeinfluss am Steuer, erstmalige Auffälligkeit (mind. 1,6 Promille)26 %
Verkehrsauffälligkeit ohne Alkohol18 %
Alkoholeinfluss am Steuer, wiederholte Auffälligkeit11 %
sonstige Gründe11 %
Alkoholkonsum und verkehrs(straf)rechtliche Delikte5 %
körperliche Mängelweniger als 1 %

Welche Möglichkeiten bestehen für die MPU-Vorbereitung?

Von zehn Fahrzeuglenkern fallen im Durchschnitt vier durch die MPU. Etliche davon wollen einfach nicht wahrhaben, dass sie ein Problem, z. B. mit Alkohol, haben. 

Wer sich gut vorbereitet, kann kritische Verhaltensweisen ändern und so seine Chancen auf ein positives Gutachten bei der MPU erhöhen. Eine Voraussetzung zum erfolgreichen Absolvieren der MPU ist es allerdings nicht. Diese Möglichkeiten der Vorbereitung und Beratung gibt es: 

  • Informationsabende: Einen guten Einstieg bilden die Informationsabende der anerkannten Beratungsstellen. Man bekommt hier viele nützliche Informationen zum Thema MPU, obwohl die Institutionen an solchen Abenden auch ihr Unternehmen präsentieren und neue Kunden von der Buchung eines MPU-Vorbereitungskurses überzeugen möchten.
  • individuelle Beratungsgespräche beim Psychologen: Ein Einzelberatungsgespräch beim Psychologen stellt den nächsten sinnvollen Schritt dar. In diesem Gespräch wird man u. a. darüber informiert, womit man bei einer MPU rechnen muss. Der Verkehrspsychologe fertigt im Verlauf der Unterhaltung Notizen an, um den jeweiligen Einzelfall einschätzen zu können. Am Ende der Beratung erhält man ein schriftliches Ergebnis, aus dem hervorgeht, was man vor der MPU noch erledigen muss.
  • MPU-Vorbereitungskurse: Besteht noch weiterer Beratungsbedarf, kann man darüber hinaus an einem MPU-Vorbereitungskurs teilnehmen. Die Gruppenkurse sind von der Zusammensetzung und Dauer her unterschiedlich. Zudem werden verschiedene Problematiken wie Punkte, Alkohol oder Drogen behandelt. Mit psychologischer Hilfe und Unterstützung der Gruppe können erste Schritte erarbeitet werden, um das eigene Verhalten zu ändern.

Welche Kosten entstehen durch eine seriöse Vorbereitung?

Informationsabende von anerkannten Beratungsstellen sind in der Regel kostenfrei. Ein Einzelberatungsgespräch bei einem Psychologen, das ca. eine Stunde dauert, kostet ungefähr 100 €. Da MPU-Vorbereitungskurse je nach Beratungsstelle und genauer Thematik unterschiedlich lang sein können, können die entstehenden Kosten schwanken. Mit 500 bis 1.000 € muss man aber für einen Kurs mit mehreren Sitzungen auf jeden Fall rechnen.

Dennoch lohnt sich eine qualifizierte Vorbereitung zweifellos. Schließlich ist das Bestehen der MPU nach einem Vorbereitungskurs immer noch günstiger als etliche Fehlversuche.

Woran ist eine seriöse MPU-Beratung zu erkennen?

Ein qualifizierter Vorbereiter auf die MPU verfügt über ein Diplom oder einen Master im Fach Psychologie. Er muss zudem eine Ausbildung im Bereich Verkehrspsychologie bei einer staatlich anerkannten Begutachtungsstelle bzw. einem Träger von Kursen laut § 70 Fahrerlaubnisverordnung erfolgreich abgeschlossen haben und regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen.

Ein seriöser MPU-Berater sollte über verkehrsrechtliche Detailkenntnisse verfügen, sich mit der Feststellung von Alkohol- und Drogenkonsum auskennen und gleichzeitig medizinische Befunde sowie chemisch-toxikologische Untersuchungsergebnisse lesen können. Von Bedeutung ist auch, dass er sich während des MPU-Beratungsgesprächs schriftliche Notizen macht und am Ende dem Prüfkandidaten ein schriftliches Beratungsergebnis mitgibt oder zumindest eine Teilnahmebescheinigung ausstellt.


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