Finden Sie jetzt Ihren Anwalt zum Thema Corporate Governance!

Corporate Governance - was Sie wissen und beachten müssen!

  • 2 Minuten Lesezeit

Was bedeutet Corporate Governance?

Übersetzt man die Wörter „Corporate Governance“ ins Deutsche, bedeutet dies so viel wie Unternehmensführung.

Corporate Governance steht grob gesagt für einen rechtlichen und faktischen Handlungsrahmen, in dem sich Unternehmen bewegen können. Das Corporate-Governance-Prinzip findet normalerweise in börsennotierten Unternehmen (z. B. AGs) Anwendung. Dieser Handlungsrahmen kann sowohl aus bindenden Grundsätzen wie

bestehen, als auch aus vom Unternehmen selbst gemachten individuellen Vorgaben. Somit wird der Handlungsrahmen durch Gesetzgeber und Eigentümer des Unternehmens bestimmt. Wie die einzelnen unverbindlichen Vorgaben ausgestaltet werden, obliegt dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung.

Wozu braucht man Corporate Governance?

In erster Linie dient das Corporate-Governance-Prinzip dazu, Unternehmen einen Leitfaden für eine gute Unternehmensführung an die Hand zu geben. Ziel ist es, eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zu fördern, um einen langfristigen Unternehmenserfolg zu sichern. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung sollte die Förderung der

  • Effizienz,
  • Transparenz,
  • Kommunikation und der
  • Zusammenarbeit

in einem Unternehmen beinhalten. Um eine gute Corporate Governance zu erhalten, braucht ein Unternehmen ein sinnvolles und speziell auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittenes Regelwerk für die Führung. Anzeichen einer guten Corporate Governance sind unter anderem:

  • eine funktionsfähige Unternehmensleitung
  • Transparenz in der Unternehmenskommunikation
  • Transparenz im Verfahren rund um die Wahl des Aufsichtsrats
  • Berücksichtigung verschiedener Interessengruppen

Durch die Anwendung der Corporate Governance soll jedoch nicht nur das Unternehmen an sich profitieren, sondern auch Mitarbeiter, Eigentümer, Gesellschafter und Gläubiger. Handelt nämlich ein Unternehmen oder ein Angestellter missbräuchlich oder droht wegen riskanter Geschäfte eine Insolvenz, gibt das Regelwerk für diese Fälle einen Handlungsrahmen vor.

Gibt es gesetzliche Vorschriften für eine Corporate Governance?

In Deutschland existiert seit 2002 der sogenannten Deutsche Corporate Governance Kodex (DCGK). Dieser gibt gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften (z. B. AGs) vor.

Info: Die gesetzliche Grundlage für den DCGK findet sich in § 161 AktG.

Da der Corporate Governance Kodex ein privates Regelwerk darstellt und zum sogenannten „Soft Law“ gehört, besteht keine gesetzliche Verpflichtung, diesen anzuwenden. Halten sich börsennotierte deutsche Unternehmen jedoch nicht an die Richtlinien des DCGK, müssen sie dies jährlich offenlegen und auch begründen. Der Deutsche Corporate Governance Kodex wird einmal jährlich im Hinblick auf nationale und internationale Entwicklungen überprüft und bei Bedarf angepasst.

Was regelt der DCGK?

Der Corporate Governance Kodex stellt im Endeffekt einen Beurteilungskatalog für börsennotierte Unternehmen dar. Anhand dieses Katalogs kann bewertet werden, ob ein Unternehmen eine gute Unternehmensführung vorzuweisen hat. Im Rahmen des Deutschen Corporate Governance Kodex werden Rechte und Pflichten für Aktionäre, Hauptversammlungen, Vorstände und Aufsichtsräte festgehalten. Der Deutsche Governance Kodex regelt unter anderem:

  • das Stimmrecht für Aktionäre
  • Entscheidungsrechte der Hauptversammlung
  • das Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand
  • Aufgaben und Zuständigkeiten des Vorstands
  • Aufgaben und Zuständigkeiten des Aufsichtsrats
     

Artikel teilen:


Sie benötigen persönliche Beratung zum Thema Corporate Governance?

Rechtstipps zu "Corporate Governance"