Legal Coaching als ganzheitliche Anwaltsberatung

Legal Coaching ist eine spezielle Intervention im juristischen Beratungsmandat und wird immer von Juristen ausgeübt. Entscheidend dafür sind neben der entsprechenden Qualifikation des Juristen die Persönlichkeit des Mandanten und dessen Bedürfnis nach einer Begleitung in einem Entscheidungs- oder Entwicklungsprozess. Legal Coaching kann in jedem Rechtsgebiet angewendet werden, und zwar entweder in eigenen Mandaten oder in sogenannten Kooperationsmandaten mit einem zweiten Anwalt, der nicht Legal Coach ist. Und das Beste: Legal Coaching ist länderübergreifend einsetzbar. 

Legal Coaching vereint dabei das Beste aus zwei Welten: aus der der Rechtsberatung und der des Coachings. Dabei sind diese gar nicht so unterschiedlich, setzen doch beide Beratungsansätze 

• eine vertrauensvolle Mandatsbeziehung voraus 

• bei Wahrung der Autonomie des Mandanten und 

• der Parteilichkeit des Anwalts oder Coaches. 

Legal Coaching: Eine Spurensuche

Man könnte meinen, Legal Coaching ist legales Coaching, also Coaching nach den gesetzlichen Vorgaben. Doch das ist nicht Legal Coaching. Es gibt Anwaltscoaches, die Karriereberater für Juristen oder Coaches für Anwälte und Juristen sind. Legal Coaching wird dort mit Juristen-Coaching (also Lawyer Coaching) für den ungeübten Englischkenner übersetzt. Das trifft es aber auch nicht. Legal Coaching ist ähnlich wie Medical Coaching eine besondere Anwendung von Coaching in hochqualifizierten Beratergruppen für effektivere Beratungen. 

Wie eben im ersten Fall von Anwälten und im zweiten von Ärzten. Unternehmensberatungen wissen seit Langem um die Wirksamkeit der Anwendung von Coaching und nutzen dies effektiv in der Beratung und Begleitung ihrer Klienten. So ist Business Coaching entstanden. Das vor allem in Deutschland etablierte Systemische Coaching arbeitet vor allem mit dem Beziehungssystem, das den Mandanten umgibt. Und auch Life Coaching bezieht sich auf den Bereich, in dem das Coaching wirken soll, nämlich eher im Privatleben. Legal Coaching versteht sich also als Coaching durch Juristen und Anwälte. 

Was ist Legal Coaching?

Legal Coaching ist eine spezielle Intervention im juristischen Beratungsmandat und wird immer von Juristen ausgeübt. Dabei handelt es sich nicht etwa nur um eine moderne Umschreibung klassischer juristischer Fachberatung. Tatsächlich wird die juristische Fachexpertise mit besonders effektiven Kommunikationstechniken und psychologischem Know-how hochwirkungsvoll unterstützt.  

Mit Legal Coaching kann in dieser Situation entweder punktuell oder aber in einem kompletten Coachingprozess das subjektiv beste Ziel erarbeitet werden, und zwar – ähnlich wie bei einem juristischen Mediator – auf der Grundlage juristischen Sachverstandes. So wird dem Mandanten, dem mehrere mögliche rechtliche Lösungen vorgestellt worden sind, nicht etwa eine bloße Empfehlung gegeben, und er wird auch nicht mit der Entscheidung allein gelassen. Der Legal Coach erarbeitet diese Entscheidung zusammen mit dem Mandanten in separaten wirkungsvollen Gesprächsstrukturen, zu denen offene Fragen, aktives Zuhören, die Arbeit mit Stille und die Einbeziehung des relevanten Mandantensystems gehören.  

Der Anwalt behält als Legal Coach sein Mandat und verliert im Unterschied zur Mediation nicht seine Parteilichkeit. Dadurch wird die Vertrauensbeziehung zwischen Mandant und Anwalt bzw. Legal Coach nachhaltig gestärkt. 

Legal Coaching erkennen Sie daran, dass Sie mit all Ihren Bedürfnissen, Fragen, Gefühlen und Bedenken im Fokus stehen. Der Legal Coach geht im Unterschied zum Anwalt davon aus, dass Sie selbst eigentlich die Lösung in sich tragen und diese mit seiner Hilfe finden bzw. erarbeiten. Als Anwalt geht er davon aus, dass er ihnen die Lösung „bringen“ soll. Als Legal Coach wird er mehr Fragen als Antworten haben; als Anwalt wird er mehr Antworten haben als Fragen. 

Dies sind unterschiedliche Erwartungen an den Juristen. Der Legal Coach wird je nachdem, was Sie möchten, flexibel die eine oder die andere Rolle ausfüllen können. 

Was ist der Unterschied zur Mediation und dem Konflikt-Coaching? 

Mediatoren sind ebenso wenig Coaches wie Supervisoren und Therapeuten. Sie sind auch weit überwiegend keine Juristen und von ihnen wird auch als Jurist keine juristische Expertise in der Mediation erwartet. Im Gegenteil: Es ist dem Anwalt in der Regel sogar verwehrt, seine juristische Expertise in der Mediation zu nutzen. Daher wird auch der juristische Mediator mit allgemeinen Mediatoren verglichen und kann grundsätzlich nicht mehr abrechnen. 

Mediatoren können eine Zusatzausbildung zum Konflikt-Coach absolvieren. Einerseits kann auf das bereits erworbene Wissen um Kommunikationstechniken, Krisen- und Konfliktbewältigung aufgebaut werden. Andererseits ist Mediation durchaus auch in Konstellationen denkbar, in denen die Parteien durch ihre Anwälte in der Mediation begleitet werden möchten. Da macht es Sinn, dass diese zum Konflikt-Coach ausgebildet sind und sich der besonderen Dynamik der Streitbeilegung bewusst sind. 

Wichtig zu wissen ist also, dass ein Konflikt-Coach grundsätzlich ein besonders geschulter Mediator ist, im Zweifel ein Nichtjurist und ausschließlich auf Krisen- und Konfliktbewältigung spezialisiert. Dies ist nicht vergleichbar mit einem Legal Coach, der immer Jurist ist und in jedem Mandat also sowohl in Konflikten als auch in Krisen oder Verhandlungen mit Legal Coaching arbeiten kann. Weder ein Mediator noch ein Konflikt-Coach dürfen Rechtsberatung ausüben! 

Wer ist die Zielgruppe von (Legal) Coaching?

Coaching wird  

• zur Entscheidungsfindung,  
• zur Begleitung in Veränderungs- und Entwicklungsprozessen oder  
• zur Klärung von Lebenszielen und Werten eingesetzt.

Wie viele Legal Coaches gibt es?

Heute gibt es in Deutschland ungefähr hundert Legal Coaches, weltweit vor allem in der sogenannten westlichen Welt wenige tausend. Während es hierzulande vor allem das Beratungsportfolio im Mandat erweitert, wird es in Nordamerika vor allem als Zusatzangebot vor beziehungsweise anstelle einer Mandatierung angeboten.  

Im Familienrecht soll die sich über einen langen Zeitraum entwickelnde Dynamik aufgefangen werden. Legal Coaching klärt hier über die jeweiligen Rechte in den verschiedenen Trennungsphasen auf und darüber, wie diese Rechte mit Erfolg in Eigenregie durchgesetzt werden können. In Kanada hat sich vor wenigen Jahren die erste Legal Coaches Association formiert.  

Wofür setzen Kanzleien Legal Coaching ein? 

In Deutschland setzen Einzel- und Kleinkanzleien Legal Coaching ein, um sich wirkungsvoll von der Konkurrenz zu unterscheiden und einen positiven Gegenakzent zur allgegenwärtigen digitalen Optimierungswelle zu setzen. Mittlere und große Kanzleien bauen gerade – ähnlich wie für Inkasso und Zwangsvollstreckung – eigene Legal-Coaching-Units auf, die je nach Mandat einbezogen werden können. Dabei können die Mandate aus allen Rechtsgebieten kommen. Vor allem im Arbeitsrecht, im Familien- und Erbrecht, im Gesellschaftsrecht und Insolvenzrecht wird Legal Coaching nachgefragt. Großkanzleien setzen zusätzlich auf Legal-Coaching-Ausbildungen, um die Inhouse-Mentoring-Programme endlich professionell und effektiv zu gestalten sowie Führungs- und Kanzleikultur nachhaltig zukunftsfit zu machen.  

Sie als Mandant profitieren von dieser Zusatzqualifikation zum Legal Coach Ihres Anwaltes unmittelbar: 

• keine höheren Kosten 

• dafür eine sehr viel genauer auf Sie abgestimmte Beratung 

• umfassende Einbeziehung ihrer individuellen Situation durch den ganzheitlichen Beratungsansatz 

• sehr viel verständlichere und einfachere Kommunikation mit Ihrem Anwalt (keine Rechtssprache) 

• Ihr Anwalt kann Ihnen in deutlich mehr Rechtsgebieten helfen als bisher 

Fragen Sie einfach nach Legal Coaching in der Kanzlei Ihres Vertrauens!